Der Themenschwerpunkt „Erzieherische Bedarfe als Gestaltungsaufgabe für Ganztagsschulen“ fokussiert die Akteure in der Ganztagsschule und geht vor allem auf die Frage ein, wie Kinder und Jugendliche mit einem besonderen erzieherischen Bedarf an Ganztagsschulen unterstützt werden können. Denn unterschiedliche Voraussetzungen, Stärken und Schwächen der Schüler/-innen können für Lehr- und Fachkräfte im Alltag eine Ressource, aber auch eine große (pädagogische) Herausforderung bedeuten. Schon 2012 wies die Bildungsberichterstattung Ganztag NRW darauf hin, dass Lehr- und Fachkräfte sich am stärksten von Schüler/-innen mit Verhaltensauffälligkeiten in der Gruppe belastet fühlen (vgl. Börner u.a. 2012). Da aber Lehr- und Fachkräfte, als operative Ebene im Alltag, mit die bedeutendsten Akteure in der Förderung von Schüler/-innen darstellen, ist es besonders wichtig diese in ihren Belastungen ernst zu nehmen und weitere Handlungsmöglichkeiten für die Verbesserung von Ganztagsschulen in NRW zu schaffen. Denn nur, wenn Lehr- und Fachkräfte sich für die Herausforderungen und die Aufgaben der erzieherischen Bedarfe gewappnet fühlen und sie das nötige Know-How für den Umgang haben, kann das Ziel der Chancengleichheit aller Schüler/-innen erreicht werden.
Dem Themenschwerpunkt „Erzieherische Bedarfe als Gestaltungsaufgaben für Ganztagsschulen“ liegen folgende zentrale Fragestellungen zugrunde:
1. Wie gestalten die Akteure den Schulalltag und welche Herausforderungen/Chancen gehen mit der inklusiven Bildung einher?
2. Welche Chancen bietet die Kooperation mit Einrichtungen der Jugendhilfe?
3. Welche Motivationsgrundlage für die Schulwahl und welche Bedarfe lassen sich bei Eltern und Kindern erkennen?
Diese Fragestellungen werden durch die Bildungsberichterstattung NRW in Rahmen von qualitativer und quantitativer Forschung von 2014 – 2018 erforscht.